Der Vorbereitungslehrgang für Reitabzeichen dient dazu, den Reiter gezielt auf die Prüfung vorzubereiten. Er vermittelt die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten in Theorie und Praxis. Dabei wird insbesondere die Dressuraufgabe geübt, der Prüfungsparcours gesprungen, und die relevanten theoretischen Inhalte wiederholt.
Das Abzeichensystem im Pferdesport verfolgt das Ziel, Lernprozesse in kleinen, nachvollziehbaren Schritten zu fördern und den Fortschritt von Reitern, Fahrern und Voltigierern sichtbar zu machen. Dabei geht es nicht nur um die Leistung im Wettkampf, sondern vor allem um die kontinuierliche Ausbildung und Sicherheit im Umgang mit dem Pferd.
Die Abzeichen sind so konzipiert, dass sie sukzessive höhere Anforderungen stellen. Jedes Abzeichen bereitet den Auszubildenden auf die Herausforderungen des nächsten Levels vor, was sowohl im praktischen als auch im theoretischen Bereich berücksichtigt wird. Diese schrittweise Steigerung sorgt dafür, dass der Reiter, Fahrer oder Voltigierer die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse in einer überschaubaren und strukturierten Weise erwirbt.
Ein wesentlicher Aspekt des Abzeichensystems ist die Motivation zur ständigen Weiterbildung. Die Abzeichen richten sich an Menschen aller Altersgruppen und Leistungsstufen: Einsteiger, Fortgeschrittene und Wiedereinsteiger können ihr Wissen erweitern, wobei die Prüfungen altersgerecht gestaltet sind. Dies ermöglicht eine zielgerichtete Förderung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, sodass jeder individuell unterstützt wird.
Die Abzeichen tragen nicht nur zur Verbesserung der Reitsicherheit bei, sondern fördern auch den Tierschutz. Durch eine fundierte Ausbildung lernen die Teilnehmer, wie sie sicher und respektvoll mit dem Pferd umgehen, was sowohl den Reitern als auch den Tieren zugutekommt.
Altersgrenzen: Es gibt keine Altersgrenzen. Alle Reitabzeichen sind sowohl für Kinder, Jugendliche als auch Erwachsene geeignet.
Aufbau der neuen Reitabzeichen seit 2014: Die neuen Reitabzeichen bauen auf den alten Reitabzeichen auf. Zum Beispiel entspricht das bisherige Deutsche RA IV dem neuen Reitabzeichen 5, und das RA III dem neuen Reitabzeichen 4. Der nächste Schritt ist das Reitabzeichen 3, das Voraussetzung für das Reitabzeichen 2 ist.
Leistungsklasse 6 und Jahresturnierlizenz: Mit dem Reitabzeichen 5 (früher RA IV) kann man die Leistungsklasse 6 und die Jahresturnierlizenz beantragen. Diese Lizenz ermöglicht die Teilnahme an LPO-Turniersportprüfungen.
Turnierkleidung: Turnierkleidung ist zwar erwünscht, aber nicht zwingend erforderlich. Es reicht aus, ordentliche Reitkleidung zu tragen, einschließlich Reitkappe, Handschuhe, enganliegender Oberbekleidung, Reitstiefel oder Stiefeletten mit Chaps und Reithose.
Voraussetzungen für das Pferd: Das Pferd muss mindestens 5 Jahre alt sein und in der Ausbildung so weit fortgeschritten sein, dass es die Anforderungen für die jeweilige Prüfung erfüllt.
Wertnoten: Seit 2020 gibt es keine Benotung mehr in den Stationsprüfungen; es wird lediglich mit „bestanden“ oder „nicht bestanden“ bewertet. Um zu bestehen, müssen in Dressur und Springen der Reitabzeichen 5 bis 3 eine Durchschnittsnote von mindestens 5,5 erreicht werden, wobei keine Einzelnote unter 5,0 liegen darf. Bei disziplinspezifischen Abzeichen muss eine Note von mindestens 6,0 in der gewählten Disziplin und 5,0 in der anderen Prüfung erzielt werden.
Wiederholung von Teilprüfungen: Eine Teilprüfung kann frühestens nach 3 Monaten, aber spätestens nach 12 Monaten wiederholt werden. Andernfalls muss die gesamte Prüfung wiederholt werden.
Disziplinspezifische Abzeichen: Ab dem Reitabzeichen 5 ist es möglich, Prüfungen disziplinspezifisch abzulegen. Dafür muss man jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen, z.B. den Besitz des RA 7 und RA 6 sowie mindestens 21 Jahre alt sein. Die Reitabzeichen 4 bis 1 können von jedem, unabhängig vom Alter, disziplinspezifisch abgelegt werden.
15.03.2025 bis 12.04.2025
Prüfung : 12.04.2025